Samstag, 27. April 2024

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48. Haserundfahrt des AC Bramsche (10.10.2015)

 Jürgen Brucksch (12.10.2015)

Bericht von den Ori-Fans! Außer unserem Ergebnis hätte unser Bramsche-Abschied fast nicht schöner sein können. Bei strahlendem Wetter wurden ca. 50 Teams aus Deutschland und Luxemburg am vergangenen Samstag von einem gut gelaunten Veranstalter-Team pünktlich ab 16:01 Uhr im Minutenabstand auf die Strecke geschickt. Für 95 km Fahrtstrecke und 13 Aufgaben hatten wir 220 Minuten + 60 Minuten strafpunktfreie Karrenz Zeit. Die in Anspruch genommene Karrenz wurde dann als Kriterium bei Punktgleichheit auf der Strecke herangezogen. Dieses in der Nord-OM übliche Bewertungsverfahren ist unserer Meinung nach das einzig richtige Verfahren, wenn man als Veranstalter einer Orientierungsfahrt die Bewertungsgerechtigkeit mehr auf den Orientierungsaspekt (= richtiges Lösen der Aufgaben) und weniger auf den (Schnell-)Fahraspekt legen möchte. Das hört sich für Veranstalter/Teams aus anderen Regionen Deutschlands vielleicht zu gemütlich an, aber wie ihr im Folgenden lesen könnt, hat sich Fahrtleiter Werner auch 2015 wieder sehr viele Schwierigkeiten einfallen lassen, so dass es trotz „großzügiger“ Fahr- und Karrenzzeit bei einigen Teams gegen Ende sehr hektisch wurde. Bereits in den Durchführungsbestimmungen war erkennbar, dass einiges von den Teams abverlangt wird. So waren z.B. rote Striche und Pfeile auf dem kürzesten, dagegen rote Punkte auf dem zweitkürzesten Weg anzufahren, wobei man zusätzlich Punkte vor ihrem ersten geforderten zwingenden befahren zuvor nicht überfahren durfte. Pfeile hingegen durften nach ihrem geforderten befahren nicht mehr in voller Länge befahren werden. Kreisverkehre durften bei jedem Anfahren niemals mehr als 1x komplett umrundet werden und mussten daher je nach Aufgabenstellung vorher verlassen werden. Schwarze Pfeile gaben nur die Fahrtrichtung vor. Auf die B218 durfte nur nach rechts aufgebogen werden, wobei man hier aber auch gegenläufig fahren durfte. Amerikanisch links abbiegen und niveaugleiches Kreuzen war verboten. Zusätzlich zu den Durchführungsbestimmungen gab es dann noch Aufgabenbeispiele, in denen weitere Erläuterungen zu Aufgaben wie z.B. Strichwurm oder zur Regelung in Bezug auf „dreistrichig dargestellte Straßen“ beschrieben waren. Am Start bekamen wir dann das seit Jahren bekannte und mit nicht mehr zu übertreffender Qualität gefertigte DIN A5 Bordbuch ausgehändigt. Die erste Aufgabe enthielt 3 Punkte und als Zusatzbedingung war „Gegenläufiges Fahren“ erlaubt. Unter Berücksichtigung der Durchführungsbestimmungen musste man hier schon darauf achten, die Punkte auf dem zweitkürzesten Weg anzufahren ohne dabei amerikanisch abzubiegen oder zu kreuzen. Eine schöne Aufgabe zum warm werden. In der zweiten Aufgabe mit Strichen und Pfeilen gab es neben den Zusatzbedingungen zu den Pfeilen auch noch zwei Kreisverkehre zu berücksichtigen, wobei in einen ein Strich und in den anderen zusätzlich ein Pfeil eingezeichnet war. Zusätzlich war die Aufgabe in drei Kartenausschnitte unterteilt mit jeweils unterschiedlichen Maßstäben und alle Karten mussten zur Lösung der Aufgabe berücksichtigt werden. Hier haben wir unseren ersten (Leichtsinns-)Fehler des Tages gemacht, indem wir uns beim ersten Kreisel in die falsche Richtung „locken“ liesen. Aufgabe 3 bestand aus einer Streckenskizze, bei der man auf Grund einer Kartenretusche genau schauen musste, welche Wege zu fahren sind. Aufgabe 4 bestand aus 2 Pfeilen, 3 Fischgräten (mit Zusatzbestimmungen laut DB) und 5 Strichen wobei hier zusätzlich wieder auf „amerikanisch abbiegen“ zu achten war. In Aufgabe 5, 6 und im Übergang zu Aufgabe 7 wurden dann an mehreren Stellen Wege in dreistrichige Straßen umgewandelt. Diese galten dann als zwei nebeneinanderliegende Einbahnstraßen, die durch Mittelstreifen getrennt sind (auch wenn dieser in Natur nicht vorhanden ist). In Aufgabe 5 waren auf einem Industriegebiet 4 Pfeile, 1 Punkt und zwei Striche zu fahren. Durch die Zusatzbedingungen habe ich hier nur auf den Punkt, die Pfeile und die dreistrichigen Wege geachtet. Dabei habe ich den zweiten Leichtsinnsfehler gemacht, da ich nicht darauf geachtet hatte, dass ein Parkplatz, auf dem zwei Pfeile eingezeichnet waren zusätzlich gespiegelt war. Diese Spiegelung war sehr leicht zu erkennen (wenn man darauf geachtet hätte!) Wir sind daher die Pfeile falsch herum angefahren. Aufgabe 6 bestand aus 5 Strichen, einem Punkt und einem Pfeil, wobei man hier auf Grund der Durchführungsbestimmungen viele Fehler hätte machen können, was uns glücklicherweise aber nicht passiert ist. Zwischen Aufgabe 6 und 7 habe ich die Überlappung erkannt, mir eine Lösung überlegt und bin dann losgefahren. Nach kurzer Zeit kamen wir dann an eine Wendekontrolle und an dieser Stelle bin ich an der Zusatzbestimmung gescheitert, dass sich ab der Wendekontrolle eine geänderte Idealstrecke ergibt, weil wir die vom Veranstalter geforderte Strecke erkannt haben. Ich bin hier dann davon ausgegangen, dass ich dann so weiterfahren muss, als ob ich die Überlappung schon gefahren wäre. Deshalb bin ich dann gleich zum nächsten Symbol gefahren was sich als mein dritter Fehler des Tages herausstellen sollte, denn ich hätte die erkannte Überlappung mit geänderter Idealstrecke dennoch fahren müssen. Aufgabe 7 bestand dann aus zwei Pfeilen, einem Strich und einem vierteiligen Strichwurm. Aufgabe 8 führte uns dann noch über 6 Pfeile, einem Strich und einem etwas versteckten Punkt zur DK und bis dahin konnte sich unsere Fehlerbilanz mit 3 Fehlern noch sehen lassen, wobei ich mich im Nachhinein über die 2 Leichtsinnsfehler doch etwas ärgere! Mit Aufgabe 9 und 6 Strichen, 2 Pfeilen und einer fünfteiligen Fischgräte ging es dann weiter bei mittlerweile eingesetzter Dunkelheit in den zweiten Streckenabschnitt. Hier war eine weitere Formulierung aus den Durchführungsbestimmungen ausschlaggebend für die richtige Lösung: „Einmal gefahrene Fahrtstrecken sind sofort in allen Karten als Hauptweg vorhanden“. Einer der Striche führte uns nämlich parallel zum in der Karte vorhandenen Hauptweg über einen Parkplatz und hat dadurch für den weiteren Verlauf einen neuen Hauptweg (parallel zum bereits vorhandenen) aufgemacht. Wenn man dies berücksichtigt hätte, dann hätte man die Fischgräte problemlos lösen können. Tja, haben wir aber nicht und deshalb kam Fehler Nr. 4 auf unser Fehler-Konto. Mit nachlassender Konzentration ist mir in Aufgabe 10 dann auch gleich zu Beginn Fehler Nr. 5 unterlaufen. In der Aufgabe war gegenläufiges Fahren erlaubt. Pfeil Nr. 3 war hierbei aber so gut eingezeichnet, dass man versehentlich ein kleines Stück gegenläufig über den Pfeilanfang fahren konnte. Dies haben wir auch prompt getan obwohl in den Durchführungsbestimmungen beschrieben war, dass gegen aufliegende Pfeile nicht gegenläufig gefahren werden darf auch wenn gegenläufiges Fahren erlaubt ist. Bei den weiteren Pfeilen, Strichen und dem kleinen Punkt musste man dann u.a. auch wieder auf „amerikanisch abbiegen“ achten was uns dann auch geglückt ist. In Aufgabe 11 (2 Pfeile auf einem Parkplatz, 2 Striche und einer vierteiligen Fischgräte) habe ich bei der Fischgräte einen Weg zu viel berücksichtigt und den nächsten Fehler gemacht (Nr. 6). Aufgabe 12 (2 Pfeile) führte nochmal komplett über die Strecke von Aufgabe 11, wobei hier die in Aufgabe 11 gelegte Spur zu berücksichtigen war und daher sehr genau auf „gegenläufig“ und „amerikanisch“ geachtet werden musste. Hier haben wir ein „amerikanisch links abbiegen (vorbelegt durch die Fischgräte aus Aufgabe 11) nicht berücksichtigt (Fehler 7). Aufgabe 13 verlief über zwei Seiten. Auf der ersten Seite war ein zweiteiliger Strichwurm, ein Pfeil und ein versteckter sehr kleiner Strich zu fahren. Da ich bei Dunkelheit den sehr kleinen Strich als Punkt gedeutet hatte bin ich wegen den Zusatzbestimmungen zu Punkten die Aufgabe falsch angegangen. Zusätzlich stand in der Aufgabe beschrieben, dass Nebenwege gefahren werden dürfen. Dies hat für mich die Durchführungsbestimmung, dass man Nebenwege nur befahren darf wenn es die Aufgabenstellung zwingend vorschreibt, außer Kraft gesetzt. Ich war also der Meinung, dass ich alle Nebenwege gleichberechtigt wie Hauptwege befahren darf. Wenn ich die Lösung richtig verstehe hätte ich aber erst einen Nebenweg befahren dürfen, wenn ich vorher alle möglichen Symbole auf den Hauptwegen abgefahren bin und ich dann zwingend zum nächsten Symbol auf den Nebenweg einfahren hätte müssen. In der zweiten Hälfte von Aufgabe 13 habe ich in der Dunkelheit auf Anhieb einen Strich, 2 gut sichtbare Punkte und einen versteckten Punkt erkannt. Dieser versteckte Punkt hat mich viel Zeit gekostet, da ich keine Lösung in Bezug „Punkte auf zweitkürzestem Weg anfahren“ an dieser Stelle erarbeiten konnte. 3 Minuten vor Ablauf unserer Karrenz habe ich dann vor dem Zielauto festgestellt, dass der versteckte Punkt wohl doch ein Strich ist und dann war die Lösung natürlich einfach, aber für uns zu spät, um sie noch abzufahren. Nach meiner Rechnung kamen in Aufgabe 13 daher weitere 3 Fehler hinzu. Nachdem ich bei Dunkelheit und gleichzeitig nachlassender Konzentration (genau wie in den vergangenen Jahren) bei jeder Aufgabe Fehler gemacht habe und weil wir in Zeitnot beim Fahren und teilweise wenden bei vollständiger Dunkelheit Probleme hatten und so z.B. ein „Loch“ in einem Feldweg bei höherer Geschwindigkeit erwischt und vom Auto mit einem unguten Geräusch quittiert bekamen habe ich mich entschieden an keinen Oris mehr teilzunehmen, bei denen wir damit rechnen müssen, in der Dunkelheit fahren zu müssen. Daher ist leider unser neunter Start in Bramsche auch gleichzeitig unser letzter gewesen und dazu passt dann auch unser durchwachsener neunter Platz bei den „Profis“ ganz gut dazu. Bedanken möchten wir uns deshalb noch einmal ganz besonders bei Werner für die vielen Jahre Knobelspaß die er uns beschert hat und bei Kurt, der uns immer eine extra Portion Süßigkeiten reserviert hatte. Vielen Dank auch an Thomas und die vielen weiteren Helfer und vor allem an die Stempelkontrollen, die immer freundlich gewartet haben, bis wir sie oft als letztes Fahrzeug „besucht“ haben. In Zukunft könnt ihr jetzt hoffentlich wieder früher Feierabend machen! Wir können jedenfalls die Orientierungsfahrt des AC Bramsche jedem „Ori-Knobelfan“ sehr empfehlen und wir wünschen den Veranstaltern und Teilnehmern auch in Zukunft viel Spaß bei den Orientierungsfahrten des AC Bramsche. Für Ori-Interessierte möchte ich noch auf ein vielversprechendes Ori-Highlight am 28.11. im Saarland verweisen. Die Saar-Nahe-Ori (über 200 km Gesamtlänge!) wird zum zweiten Mal von dem zur Zeit vermutlich besten Ori-Team in Deutschland (Schackmann/Stoll) ausgetragen. Leider hat dieses Team vergangenen Samstag genauso gefehlt wie Jörg Treuke, der krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. Wenn alle dagewesen wären, wäre der Sieg am vergangenen Samstag meiner Meinung nach wohl zwischen Schackmann/Stoll, Jörg Treuke und den Gesamtsiegern aus Duisburg ausgetragen worden. Leider fällt wegen meines neu auferlegten „Nachtfahrverbotes“ die Saar-Nahe-Ori für uns in die „Nicht-Starten-Kategorie“ und somit streichen wir die geplante Teilnahme und beenden unsere Ori-Saison 2015. 2016 soll es Gerüchten zu Folge eine Tücken-Abschiedsori Mitte März geben. Eine Neuauflage dieser legendären „Kult“-Ori vom Team Brenneke/Kietzmann wäre dann ein Muss in unserem Ori-Kalender und die dann wohl letzte Chance, die mit GROßEM ABSTAND anspruchvollste Ori von Deutschland noch einmal erleben zu dürfen. Vielleicht überlegen es sich die Fahrtleiter aber auch nochmal und verschieben ihr Projekt auf 2017; dann könnte man wenigsten noch etwas mehr Werbung für diese einzigartige Veranstaltung machen… Im Übrigen startet diese Veranstaltung immer mittags und ist bei Einbruch der Dunkelheit beendet; d.h. auch unser „Nachtfahrverbot“ spricht nicht gegen eine Teilnahme. Bei dieser Ori gilt und galt für uns sowieso immer nur das Motto „Dabeisein ist alles“, denn wir mussten auf Grund des Schwierigkeitsgrades fast immer aus Zeitgründen abbrechen ;-) Spaß hatten wir dabei aber immer!!! Jürgen PS.: Die Ergebnislisten könnte ihr wie gewohnt in den nächsten Tagen auf der Homepage des AC Bramsche anschauen.

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