Mittwoch, 15. Mai 2024

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10. Havellandtour (3.9.2005)

 Olaf (8.9.2005)

Bericht vom Franser Olaf:

1 Vorbereitung
Die 10. Havellandto(rt)ur wurde in diesem Jahr gemeinschaftlich von dem MC Glienicke/Nordbahn und den MSF Spreeteufel durchgeführt. Die Fahrt zählt zur ADMV-Meisterschft, ADAC Berlin-Brandenburg und Landesmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern.

2 Vor dem Start
Bei der Papierabnahme gab es die Durchführungsbestimmungen. Es war nur eine Seite! Es war wohl jedem klar, dass sich unter dem Abschnitt „Für die gesamte Veranstaltung gilt:“ die ausschlaggebenden Hinweise zur Umsetzung der Fahraufträge aufgeführt waren. Ein Abschnitt von 5 hieß: Dreistrichig dargestellte Straßenabschnitte gelten als zwei nebeneinanderliegende, durch einen Mittelstreifen getrennte Einbahnstraßen - auch wenn in der Natur ein Mittelstreifen nicht vorhanden sein sollte. Ist der mittlere Strich unterbrochen, so ergibt dies zwei nebeneinander liegende Einmündungen. Ein zweifaches Linksabbiegen führt somit in die entgegengesetzt Richtung, stellt aber weder Wenden noch Fahren in gegenrichtung dar.“ Dazu gab es ein Beispiel.
Es ist zu sagen, dass die Aufgaben nach den Regeln der ADMV-Grundausschreibung gelöst werden müssen. Also Einbahnstraßen-Prinzip; Fahren auf Straßen und Wegen laut Karte aber bitte mit 2 Linien; amerikanisches Linksabiegen an einer Kreuzung bedeutet Fahren in Gegenrichtung; richtige Auslegung bei „Kartenfahler“, „Unpassierbarkeit“ und „Sperrung durch Verkehrszeichen“. Wer schon mal in dieser Region gefahren ist, der weiß auch, dass durch die geringe Anzahl der zu befahrenden Wege eine besondere Art von Aufgaben die Orientierung erschweren muss. Also Wendekontrollen gehören auch dazu. Um 12:10 war eine kurze Fahrerbesprechung durch den Fahrtleiter Renè Schwedler. Dann ging es ca. 3 Kilometer zum eigentlichen Start.

3 Während der Fahrt
3.1 Start
Beim Start (ab 12:31) wurden die Fahrtunterlagen gereicht. Als Köder sah man auf der Hinfahrt eine unbesetzte Kontrolle, die aber nur für Klasse C gedacht war. Negtivkontrolle? Nein!

3.2 Gebiet/Strecke
Das Gebiet der Strecke lag nördlich von Berlin/Oranienburg. Im Streckenverlauf wurden die Ortschaften Nassenheide, Freienhagen, Neuholland, Falkenthal, Liebenberg, Neulöwenberg, Grüneberg und Häsen angefahren. Und genau in diesen Ortschaften mussten alle Aufgaben gelöst werden. Insgesamt waren 87 km in 240 Min + 60 Min Karenz zu absolvieren.

3.3 Aufgabe
Auf 3 Seiten im Schwarz-Weiß-Druck gab es 15 Aufgaben. Es war alles dabei und innerhalb einer Aufgabe wurde auch oft noch fleißig gemixt: Streckenskizzen und Punktskizzen, Striche und Pfeile, Fischgräten und Bordbuchzeichen, nummeriert und auch nicht. Die Unterlagen waren sehr gut, durch die Detailkarten entstanden keine Ungenauigkeiten. Bei jedem Fahrauftrag musste man mit einer besonderen Auslegung rechnen. So auch gleich vom Start weg. Streckenskizze mit 2 Strichen und zwei Pfeilen. Und eine Detailvergrößerung war hier bei dem Fahrauftrag einkopiert. Aber in den Durchführungsbestimmung stand: „Die in die Übersichtskarten eingedruckten unmaßstäblichen Detailvergrößerungen sind Bestandteil der Übersichtskarte und vorrangig zu benutzen“. Schon gemerkt, wo der Pferdefuß war? Nein? Zusätzlich zur Detailvergrößerung im Fahrauftrag war auch eine Detailvergrößerung der gleichen Situation auf der Übersichtskarte. Und natürlich waren in der Detailkarte die Wege etwas anders manipuliert worden. Eigentlich musste man jedem Fahrtauftrag höllisch aufpassen.

3.4 Eigene Fehler
War doch klar, dass ich auch auf den Trick mit der Detailkarte reingefallen bin. Und wie in den Besonderheiten beschrieben, habe ich weder die 2 Höhenpunkte erkannt noch habe ich die Spiegelung im Fahrauftrag 8 gemerkt. Folgefehler waren dadurch nicht zu vermeiden. Im letzten Fahrauftrag habe ich Mangels Konzentration ein amerikanisches Linksabbiegen übersehen. Mit 110 Strafpunkten war ich dabei.

3.5 Besonderheiten
Der Veranstalter hat sehr exakt Anfang und Ende in kleinen Skizzen bei jedem Fahrauftrag dazukopiert. So konnte man gut erkennen, ob es eine Überlappung zwischen 2 Fahraufträge gab. Ende E2 und Anfang A3 beim Höhenpunkt 39,8 sahen gleich aus, aber eben nicht 100%! Nur eine kleine versteckte Höhenlinie war anders. In der Tat waren in der Karte diese 2 Höhenpunkte vorhanden. Na ja, genau diese Kleinstskizzen hatten es in sich. Selbst in der Detailkarte von Grüneberg Maßstab 1: 9.610,58 (richtig gelesen) war es erst beim 5 Male hinschauen ersichtlich, dass die Skizze mit dem Punkt 4 spiegelverkehrt war. Und da gab es dann noch den Fahrauftrag 12, der gehört besser in die Rubrik Orientierungsaufgaben am Schreibtisch. Streckenskizze mit 2 nummerierten Punkten und niveaugleiches Kreuzen ist verboten und Lösbarkeit der Aufgabe hat Vorrang vor dem kürzesten Weg und hier wurde dreistrichig gearbeitet, wo es in der Natur keinen Mittelstreifen gab! Ich habe mindestens 15 Minuten über diese 400 Meter gegrübelt. Die Lösung war eine Schleifenbildung nach der anderen und dadurch wurde eine stumme Kontrolle 4 Mal angefahren.

3.6 Kontrollen
Alle Kontrollen waren nicht zu übersehen und standen bis auf eine angekündigte Kontrolle immer rechts. In der Ortschaft Grüneberg war Dorffest = Straßenfest und man musste 4 Mal durchfahren, das hat viel Zeit gekostet! Deshalb wurde an der anschließenden Durchfahrtskontrolle mitgeteilt, dass die Karenz erhöht wurde. Das Ziel durfte man mit Vorzeit anfahren.

4 Nach der Fahrt
Für jeden Teilnehmer gab es die Lösungen für die Aufgaben mit entsprechenden Erklärungen,
Die Auswertung war recht zügig und nach dem Aushang der Ergebnisse wurde auch nicht protestiert. Mir ist aufgefallen, dass eigentlich viel mehr Berliner am Start hätten sein
müssen. Es waren nämlich einige Teilnehmer von außerhalb: Hamburg, Halle, Apolda und Chemnitz. Gesamtsieger wurde wieder einmal das Team Kulinski/Vogel von MC Apolda. Ihre Strafpunkte zeigten aber auch, dass die Aufgabenstellungen nicht leicht waren.

5 Fazit/Wunsch
Die beiden Tüftler Steffan Müller und Michael Kissel haben sich viel Mühe gegeben, die Teilnehmer an der einen oder anderen Ecke auf das Glatteis zu führen. Und es war auch noch korrekt! Es sollte nur nicht in Schreibtischarbeit (siehe Fahrauftrag 12) ausarten. Die Aufgabe in der Ortschaft Grüneberg hätte entfallen sollen, das Fest war sicherlich vorher bekannt. Für das nächste Jahr wünsche ich der Veranstaltergemeinschaft mehr Berliner, vielleicht durch mehr Werbung? Es war nicht ein Teilnehmer der Klasse C (Anfänger) am Start.

Mit sportlichem Gruß
Franser Olaf


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10. Havellandtour (3.9.2005)

 Hans-Jürgen Bartel (8.9.2005)

Eine kleine Ergänzung zum Bericht von Olaf :

Die Veranstaltung in Grüneberg war den Veranstaltern wirklich unbekannt. Es war lediglich das Fest in Bergsdorf mittels einer bemalten Plane "angedroht", hier waren die Veranstalter mit der Wendekontrolle vorbereitet.

Es war schon ein mittlerer Alptraum, als sich im (ansonsten menschenleeren) Gewerbegebiet von Grüneberg, direkt an der DK, eine halbe Stunde vor der geplanten Durchfahrt der Teilnehmer mehrere Dutzend Traktoren und Pferdegespanne sammelten. Wir haben bei der Polizei interveniert und auf die Genehmigung verwiesen. Leider liess man sich davon nicht abbringen und der Konvoi zog im Schrittempo im Ort hin und her. Dieser Erntedankumzug (manchmal erinnerte das mehr an einen Karnevalsverein) schreckte auch vor dem Äussersten nicht zurück und machte Musik (schecklich schlecht und schrecklich laut).

Wir (ich war Schiedsrichter) waren machtlos und haben (um den Teilnehmern die Ungeduld zu nehmen) 15 Minuten Zeitverlängerung gegeben, denn die ersten Teilnehmer kamen an die DK 30 Minuten vor dem geplanten Abbau. Uns war klar, dass die aufgrund der entfallenen Aufgabe in Bergsdorf nicht nötig war und dadurch die Idealzeit meistens erreicht werden konnte. Das hatte aber auch den "psychologischen" Moment, etwas Druck aus der angespannten Situation zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt wussten die Teilnehmer ja noch nicht, dass Aufgaben entfallen mussten. Wir wären besser beraten gewesen, statt der Zeitgutschrift einen Hinweis zu verteilen und zwar, dass auf der Hauptstrasse in Grüneberg keine Kontrollstellen zu suchen waren. Aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer...

Die Veranstalter wollen sich übrigens bei der Genehmigungsbehörde beschweren. Mag ja sogar sein, dass das Erntedankfest auch genehmigt war, aber man hat nicht nur die Überschneidung übersehen, sondern auch versäumt, die jeweiligen Organisatoren auf die Konkurrenz hinzuweisen.

Gruss Hans-Jürgen
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